Anja Bremer, 1901 in Ostpreußen geboren, hatte sich nie zuvor professionell mit Kunst beschäftigt. Doch nach Ende des Krieges spürte sie, dass die lange Jahre unterdrückte Kunst helfen könne, Wege aus der Agonie der Niederlage und der Not zu weisen. Am 13. Oktober 1946 gründete sie eine Galerie, zunächst in ihrer Wohnung am Südwest-corso, in der viele Berliner eine Wiederbegegnung mit der klassischen Moderne erlebten, viele aber auch zum ersten Mal mit der Kunst von Barlach, Feininger, Kirchner, Nolde, Schmidt-Rottluff und anderen bekannt wurden. Gleichzeitig gab sie zeitgenössischen Künstlern die Gelegenheit zur Präsentation, wie Hans Uhlmann, Bernhard Heiliger und Alexander Camaro. Sie schaffte es, viele Werke aus den westlichen Besatzungszonen nach Berlin zu holen - was zu Blockadezeiten in Westdeutschland mit hohem Risiko behaftet war.
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