Umweltschutz Ja -aber nicht überzogen

摘要

Nach wie vor ist dies der Dauerbrenner zwischen den Vertretern von Umweltverwaltung und Industrie. Dabei liegen beide Parteien gar nicht so weit auseinander, denn dass der Umweltschutz seine Berechtigung hat, darüber streitet sich Niemand. Heikel wird es in dem Moment, wenn es darum geht, die Anforderungen für den Umweltschutz zu definieren. Manch einer mag davon überzeugt sein, „Je schärfer die Anforderungen, desto besser für die Umwelt". Ich persönlich halte diese Einstellung für Unsinn. Vielmehr denke ich, „Je schärfer die Anforderungen, desto Weniger machen mit beim Umweltschutz" - und zwar nicht aus Trotz oder wegen schlechter Laune, sondern weil der Traum mit der Wirklichkeit schlichtweg nichts zu tun hat. Voraussetzung für das „Mitmachen" sind nicht traumhafte, sondern wirklichkeitstreue Anforderungen. Das bedeutet vernünftige, in der Praxis machbare und dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit entsprechende Anforderungen. Und solche Regelungen gibt es tatsächlich, wie z.B. den baden-württembergischen Re-cycling-Erlass von 2004 und das darauf aufbauende Qualitätssicherungssystem Recycling-Baustoffe (QRB). Gemeinsam mit dem Umweltministerium, der Landesanstalt für Umweltschutz (LUBW) und dem Industrieverband Steine und Erden (ISTE) war und ist in Baden-Württemberg das Ziel, möglichst viele Unternehmen von dem freiwilligen Lösungsweg „Qualität" und damit vom Gedanken des Umweltschutzes zu überzeugen - eben mit zwar anspruchsvollen, aber nicht traumatisch überzogenen Grenzwerten. Wenn öffentliche und private Bauherren zukünftig noch mehr auf die Verwendung qualitäts-geprüfter Rc-Baustoffe achten, verschwinden die „schwarzen Schafe", denen Umweltschutz letztlich vollkommen egal ist, ganz allein vom Markt - und damit haben Umweltverwaltung und Industrie gemeinsam (!) ein wesentliches Ziel erreicht.