Das Schwammstadt-Prinzip: klimawirksame Baumsysteme schaffen

摘要

Ein innovatives, bereits in Anwendung befindliches Bodenaufbausystem in Baumscheiben soll zur Verbesserung der Baumqualität und zur wassersensiblen Stadtentwicklung im Klimawandel beitragen. Heiße, trockene Sommer und punktuell auftretende Starkregenereignisse, die unsere Kanalsysteme überlasten und für lokale Überflutungen sorgen, mit diesen Klimawandelfolgen werden wir künftig leben müssen. In Sachen Klimawandel-Resilienz rückt in Städten daher die sogenannte blau-grüne Infrastruktur in den Fokus des Interesses. Denn es hat sich gezeigt, dass diese naturräumlichen Infrastrukturelemente großes Potential zur Klimawandel-abschwächung aufweisen. Neben der Integration großflächiger Grünanlagen, gelten besonders Bäume an Straßen oder auf Plätzen mit hart versiegelten Oberflächen als klimawirksam. Doch die Lebensbedingungen der Stadtbäume sind problematisch. Ihre anhaltend schlechte Wasserversorgung und unterdimensionierte Wurzelräume sorgen für einen kostenintensiven Erhaltungsaufwand und kürzere Lebenszyklen - die Performance der Pflanzen leidet. Regenwasserspitzen bei Extremereignissen einerseits und fehlendes Regenwasser zur Pflanzenversorgung andererseits - das schreit nach einer technischen Lösung, die sinnvoller Weise überschüssiges Regenwasser wurzelnah speichert. Doch Regenwasserretention in Baumscheiben war in Österreich lange Zeit undenkbar, stellten sich doch die Stadtverwaltungen ob der befürchteten Fehleranfälligkeit und kostenintensiver Folgeschäden quer. Mit diesem Stillstand wollten sich Daniel Zimmermann (3:0 Landschaftsarchitektur), Stefan Schmidt (HBLFA Schönbrunn), Erwin Murer (Bundesamt für Wasserwirtschaft) und Karl Grimm (Karl Grimm Landschaftsarchitekten) nicht abfinden und gründeten unter der Schirmherrschaft der ÖGLA | Österreichische Gesellschaft für Landschaftsarchitektur den „Arbeitskreis Schwammstadt". Zusammen mit zahlreichen Kolleginnen und Kollegen aus Praxis und Verwaltung arbeiteten sie an der Weiterentwicklung praxistauglicher Lösungen und leisteten durch das partizipative Setting des Arbeitskreises die zur Umsetzung notwendige Überzeugungsarbeit.