Holighaus' zweiter Versuch

摘要

War's das schon? Genau dieser Gedanke schießt mir durch den Kopf, als der Nimbus 2c mit der Kennung D-0021 durch sanften Zug am Wölbklappenhebel den Erdboden verlässt und stoisch im Bodeneffekt hinter der Schleppmaschine herschwebt. Nach den Erfahrungen mit LAK-12 und Jantar 2B habe ich mir den Start weitaus anspruchsvoller vorgestellt, zumal der Nimbus lediglich eine Schwerpunktkupplung hat, man also bei Steuerfehlern oder kurzer Unaufmerksamkeit nicht von allein mittig hinter das Schleppflugzeug gezogen wird. „Der startet fast von selbst", hatte Besitzer Michael meine Bedenken kurz zuvor zu zerstreuen versucht, aber so ganz wollte ich das nicht glauben. Doch schon im Querabflug von der Hahnweide muss ich zugeben: Im Cockpit des Nimbus 2 fühlt sich alles stimmig an. Entstanden ist der Nimbus 2 als überarbeitete Serienversion des nicht ganz unkritischen Nimbus, den Klaus Holighaus als ersten hauseigenen Einsitzer für die Offene Klasse entwickelte. Dieser flog erstmals Ende Januar 1969. Der Rumpf basierte auf dem des offenen Cirrus, war aber rund zehn Zentimeter länger, die Leitwerke ähneln sich ebenfalls sehr. Allerdings kam beim Nimbus eine dreiteilige Tragfläche mit 22 Metern Spannweite und Wölbklappen zum Einsatz. Für die Landung verfügte der Nimbus über eine recht große Landeklappe im Tragflächen-Mittelstück, die auf bis zu 90 Grad abgesenkt werden konnte, sowie einen Bremsschirm. Klassische Stör-klappen gab es nicht, was zu einem problematischen Landeverhalten führte. Die Leistungen allerdings waren für diese Zeit phänomenal: Die Gleitzahl wird in verschiedenen Publikationen mit 51 bei 90 km/h angegeben, das geringste Sinken soll 0,44 m/s bei 72 km/h betragen haben. Bei der Deutschen Meisterschaft 1969 wurde Holighaus mit dem Nimbus Zweiter, George Moffat verhalf das Flugzeug 1970 zum WM-Titel in der Offenen Klasse.