Haben HIV-Positive eine besondere Verantwortung?

摘要

In den 1980er-Jahren haben sich die meisten westlichen Länder für eine auf New Public Health basierte Lernstrategie für den Umgang mit HIV/AIDS entschieden. Jede sexuell aktive Person kann sich selbst schützen, lautet das Paradigma der Lernstrategie. Die Präventionslast müssen nicht die Betroffenen tragen wie bei Bekämpfungsstrategien nach Old Public Health. Es ist für den Autor offensichtlich, dass die New-Public-Health-Strategie gegen HIV unter gleichzeitigem Respekt von Bürger- und Menschenrechten erfolgreich war. Auf dem Hintergrund der Einschätzung, dass die Strategie auch angesichts der Erfolge von ART und steigender Infektionszahlen weiter hin richtig sei, wird die ethische Frage gestellt, wie weit die Mitverantwortung von HIV-Positiven bei der Prävention geht. Der Autor argumentiert für eine Präventionsmitverantwortung einer HIV-positiven Person in einer Liebesbeziehung. Im Gegensatz dazu sollte bei Begegnungen, bei denen es nur um Sex geht, kein Präventionsbeitrag der HIV-Positiven erwartet werden. Mit dieser ethischen Position können die Präventionsbotschaften expliziter und klarer formuliert werden. Eine Betrachtung des Zusammenhangs von Moral, Ethik und Recht rundet die Arbeit ab und fordert mehr Prävention von den Verantwortlichen für Verhältnisse, z. B. im Sexgewerbe.