Die geometrische Stabilitat digitaler Kameras hangt von vielen Parametern ab. Da in der Nahbereichsphotogrammetrie zur Zeit fast ausschliesslich mit Digitalkameras gearbeitet wird, die nicht fur die speziellen Anforderungen der Photogrammetrie optimiert wurden, ist es zum einen schwierig, allein aus den Herstellerangaben auf die geometrische Genauigkeit der Kameras zu schliessen, zum anderen stellt sich immer wieder die Frage, wie die geometrische Genauigkeit einer Kamera verbessert werden kann. In diesem Beitrag listen wir auf, welche Parameter die geometrische Genauigkeit einer Kamera beeinflussen und wie man solche Probleme mit mehr oder weniger hohem Aufwand losen kann. Dabei werden nur rein mechanische Losungen untersucht. Die Genauigkeit der getesteten Kamerasysteme wurde an einem Messvolumen nach VDI/VDE 2634 Teil 1 verglichen. Bei den Tests stellte sich heraus, dass die geringsten Langenmessabweichungen bei Kameras auftraten, die mechanisch stabilisiert waren. Den grossten Einfluss auf die Langenmessgenauigkeit hatte ein Ringblitz, der in das Filtergewinde der Objektive eingeschraubt wurde. Die Canon EOS 5D in Verbindung mit einem verkitteten Canon EF 2/35 mm Objektiv erreichte die kleinste Spanne der Langenmessabweichungen (0.109 mm) - trotz Ringblitz im Filtergewinde. Die potenzielle Genauigkeit wurde in einer Kalibrierung mit bildvarianter innerer Orientierung ermittelt und zeigt das Genauigkeitspotenzial der Kameras auf. Die beste potenzielle Genauigkeit wurde von der Alpa 12 WA mit verschraubtem Digitalruckteil und Objektiv erreicht (0.055 mm). Ausser der Alpa 12 WA und der Canon EOS 5D erreichte keine Kamera im Test eine potenzielle Genauigkeit kleiner 0.1 mm. Die Leica M8 erreichte ohne jede Stabilisierungsmassnahmen eine Spanne der Langenmessgenauigkeit von 0.123 mm. Die potenzielle Genauigkeit wird hier bereits mit normalem Kalibrieransatz voll ausgeschopft.
展开▼