Der stetig steigende Energiebedarf, immer knapper werdende fossile Brennstoffe und ein gestiegenes Umweltbewusstsein fuhrt weltweit zu intensiven Forschungen auf der Suche nach Moglichkeiten regenerativer Energiegewinnung. Wind, im speziellen im offshore Bereich, kann eine alternative Quelle zur Gewinnung umweltfreundlicher Energie sein. Sowohl die Planung und Errichtung der fur die 'Energiewende' notwendigen offshore Windparks, als auch die Entwicklung leistungsfahiger Technologien und okonomischer Vorgehensweisen zur Umsetzung der bereits geplanten Vorhaben, bieten ein weites Feld fur hochkaratige Ingenieursleistungen. In diesem Zusammenhang laufen derzeit mit einer Vielzahl an weltweiten Forschungsvorhaben intensive Anstrengungen, die sich abzeichnenden Schwierigkeiten bei der Umsetzung von Windenergieanlagen in Wassertiefen grosser 40 m zu uberwinden. Mit dem Einsatz schwimmender Konstruktionen kann der 'Sprung ins Tiefe Wasser' geschafft werden, denn mit diesem Konzept sind durchaus Grundungstiefen von 200 m und mehr denkbar. Das Potential schwimmender Grundungskonzepte zeigt sich auch deutlich in der Vielzahl an weltweiten, diesbezuglichen Forschungsprojekten. Mit dem SPARBUOY des STATOIL-Konsortiums, dem BLUEH-Konzept aus den Niederlanden und dem WINDFLOAT Projekt von PRINCIPLEPOWER seien hier nur die bekanntesten genannt. Klassifizierend zeichnen sich dabei derzeit drei grundlegende Konzepte der Stabilisierung ab, die Stabilisierung uber Ballast, Auftrieb oder Vorspannung. Zu letzteren zahlt das im Folgenden vorgestellte und nach Meinung der Autoren zukunftstrachtigste Prinzip der Stabilisierung. Beim sogenannten GICON-SOF sorgen vorgespannte vertikale und diagonale Seile in Verbindung mit einem Auftriebsuberschuss der Konstruktion fur ein stabiles und gebrauchstaugliches schwimmendes offshore Fundament (SOF) fur WEA aller Grossenklassen. Das SOF, entwickelt im Rahmen eines Kooperationsprojekts zahlreicher Industrie- und Forschungsunternehmen, befindet sich derzeit in der fortgeschrittenen Entwicklungsphase. Das SOF, prinzipiell dem Tension-Leg-Prinzip (TLP) zuzuordnen, eignet sich zur Grundung von offshore WEA in Wassertiefen von 20 - 700 m. Die Plattform ist ein modular gestaltetes Tragwerk mit vier Auslegern und integrierten zylindrischen Auftriebskorpern, welche den notigen Auftrieb erzeugen. An den Enden jedes Auslegers sind neben den fur TLP typischen vertikalen vorgespannten Seilen zusatzliche diagonale Seile angeordnet. So werden die Horizontalbewegungen des Systems verringert und es entsteht ein zu festen Grundungen konkurrenzfahiges System. In Abhangigkeit der Grundungstiefe sind Gondelbeschleunigungen unter 0,5 m/s~2 moglich. Wahrend die grundsatzliche Konstruktion der aufgelosten und modular gestalteten Tragstruktur bereits einigen Optimierungsschritten unterzogen wurde, liegt der aktuelle Schwerpunkt beim Abgleich der Simulationsergebnisse mit Messergebnissen. Zu diesem Zweck wurden im Wellenkanal der hamburgischen Schiffsversuchs-Anstalt (HSVA) Versuche mit einem massstablichen Modell durchgefuhrt. Fur das Experiment wurde das SOF im Massstab 1:25 ausgefuhrt und mit funf unterschiedlichen Seegangen und einem Wellenpaket belastet. Ausserdem erfolgte die Variation der Wellenangriffsrichtung. Entscheidend fur die skalentreue Abbildung der axialen Seilsteifigkeit war die Wahl der Abspannseile fur den Versuch. Zugversuche mit unterschiedlichen Seilen fur das skalierte Modell lieferten diesbezuglich grundlegende Erkenntnisse und ermoglichten die Wahl eines fur den HSVA-Versuch geeigneten Seiltyps.Das inertiale Lage Referenz System (iLRS) erfasste die translatorischen Beschleunigungen und rotatorischen Gechwindigkeitskomponenten des Modells.
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