Wirtschaft fordert die 'kundenorientierte Hochschule'

摘要

Mit dem Hauptleitsatz Mehr Profil und Qualitat der einzelnen Hochschule durch Leistung im Wettbewerb auf der Grundlage grosserer Autonomie beginnt das Hochschulkonzept der deutschen Wirtschaft, das sieben Spitzenverbande - vom BDI bis zum Bauernverband - kurzlich vorgelegt haben. Die Verbande beschreiben darin zunachst den "Problemfall deutsche Hochschule": mangelnde Internationalitat, zu wenig Transparenz, fehlende Evaluation der Lehre als Mittel der Qualitatssicherung, Defizite in der Kooperation mit der Wirtschaft, ein zu enges und starres staatliches Regelwerk, das den Wissenschaftsbetrieb an Hochschulen burokratisch und schwerfallig gemacht habe. Schliesslich sei fehlende Flexibilitat der Institution Hochschule bei der Berucksichtigung der Qualitatsanforderungen des Arbeitsmarktes die zentrale Ursache fur die anhaltende und sich verscharfende Krise des Systems. Zu uberwinden sei die Krise nur durch einen "Paradigmenwechsel". An die Stelle des Gleichheitsanspruchs der Hochschulen gegenuber dem Staat musse der Wettbewerb von unterschiedlich profilierten Hochschulen treten, die "eindimensionale Orientierung an einem staatlich .verordneten' Bildungsauftrag" musse einem Verstandnis als "Dienst am Kunden" - Gesellschaft, Studierende und Arbeitgeber - weichen. Insbesondere diesen drei Anspruchskomplexen musse eine Hochschulreform genugen: Die Mehrzahl der heutigen Studenten er warte keine Ausbildung zum Wissenschaft ler, sondern Berufsqualifizierung, bestehend aus Fachwissen und Handlungskompetenz. Die Hochschulen mussten fahig sein, ein breites Spektrum an Forschungsleistungen zu erbringen, das immer mehr uber die Grundlagen hinausgeht und in der anwen-dungsorientierten Zusammenarbeit mit Un-ternehmen eine Basis fur standige Innovation und wissenschaftliche wie wirtschaftliche Weiterentwicklung bietet. 3. Die Hochschulen sollten in eine moderne Rolle als Partner in der "Standortentwicklung" hineinwachsen.