Ein frommer wunsch: mehr Fairness unter kaufleuten

摘要

Die Arbeitsgemeinschaft der Zulieferindustrie (ArGeZ), ein Verbund von sechs grossen Wirtschaftsverbanden, in denen fast nur Mittelstandler organisiert sind, hat jetzt eine Initiative unternommen, die eventuell einige Hurden auf dem Weg zu partnerschaftlichen Lieferbeziehungen beseitigt. Die ArGeZ hat ihren 8.000 Mitgliedsunterneh-men (Umsatz rd. 240 Mrd. DM) nach Abstimmung mit dem Kartellamt empfohlen, "Klauseln zur vertraglichen Gestaltung partnerschaftlicher Lieferbeziehungen" zu verwenden. Firmen, die zu einem aktuellen Problem, etwa der Gewahrung von Rabaffen oder der Verteilung von Haftungsrisiken, eine partnerschaftlich formulierte Losung suchen, sollen aus einem rd. 100 Klauseln umfassenden Kafa/og die passende Formulierung heraussuchen. Obwohl kein Unternehmen gezwungen ist, den von der ArGeZ in rd. zweijahriger Tuftelei erarbeiteten Empfehlungen zu folgen, erhofft sich dieArGeZvon dem Klauselkatalog eine grossere Durchsetzungskraft als von den bisherigen Fairnessre-geln. Dies vor allem deshalb, weil die Empfehlungen der Arbeitsgemeinschaft den Unternehmen bei der Losung von Einzelproble men Formulierungsvorschlage unterbreitenwill. Die Geschaftspartner mussen nichf ein umfangreiches, geschlossenes Bedingungswerk vereinbaren, wie dies etwa bei der Empfehlung von Verkaufsbedingungen der Fall ist. Vielmehr haben die Geschafts partner Gelegenheit, ein aktuelles Problem durch Verwendung lediglich einzelner vor formulierter Klauseln zu losen. Dies verbes sert die Praktikabilitat. Das Kernproblem jedoch bleibt: Die For mulierungen sind in der Regel nicht justitia-bel, und damit ist es sehr fraglich, ob sich der Marktstarkere im Falle eines Falles dar an halt. Dennoch ist es ein lohnenswerter Versuch, mehr Fairness in der Wirtschaft durchzusetzen.