Die Beziehungen der Metalle zu Gottern und Gestirnen in den fruhen Kulturen der Menschheit wurden am Beispiel “Zinn - Zeus - Jupiter" dargestellt [1]. Als ein weiteres Beispiel wird im Folgenden Quecksilber behandelt. Quecksilber war der Menschheit bereits im Altertum bekannt. Nach [2] findet sich eine erste Erwahnung bei Theo-phrast etwa um 300 v. Chr.Theophrast war ein griechischer Philosoph, hatte Kontakt mit Piaton und arbeitete mit Aristoteles zusammen. Seine Werke zeichnen sich durch eine unglaubliche Breite aus: Chemie, Physik, Kosmologie, Biologie, Psychologie, Ethik, Musik, Philosophie (“Universalitat"). Wenn er die Gewinnung von Quecksilber aus Zinnober beschreibt, ahnt man schon die Verknupfungen des Metalls mit Gottern und Gestirnen. Auch Plinius (1. Jh. n. Chr.) beschreibt in seiner Naturgeschichte neben Mineralogie, Gewinnung und Verwendung von Metallen auch Gebiete wie Kosmologie und Botanik. Die Giftigkeit des Quecksilbers wird erwahnt sowie die Fahigkeit, mit Gold ein Amalgam zu bilden. Schon das Wort “Amalgam", mittellateinisch/arabisch/griechischer Herkunft (“das Erweichende"), zeigt die technisch-kulturelle Vielfalt in der Geschichte des Quecksilbers. Die Verwendung des Zinnobers (HgS) (Abbildung 1) als rote Malerfarbe und als Schminke geht bis ins fruheste Altertum zuruck. Die Zinnober-Vorkommen in Spanien (Almaden, Kastilien) waren bereits den Phoniziern bekannt (etwa 1000 v. Chr.); die Romer betrieben hier Bergbau.
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