Speisezwiebeln (Trockenzwiebeln) sind in Deutschland mit 8.837 ha kw 2008 nach Kohlarten (21.015 ha), Spargel (18.405 ha) und Salaten (13.791 ha) die viertgro gte Kultur im Freilandgemusebau (Quelle: Statistisches Bundesamt). Von 1992 (5.710 ha) bis 2004 wurde der Anbau um ca. 50 % auf die seither ungefahr gleich bleibende Flache von 8.500 - 9.000 ha ausgedehnt. Schwerpunkte liegen in Bayern, Niedersachsen, Hessen, Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz (Abb. 1). Hierzu kommen noch Bund- oder Fruhlingszwiebeln mit einer Anbauflache von 1.625 ha, die uberwiegend in Rheinland-Pfalz (1.242 ha!) liegen. Der Zwiebelanbau weist durch die unterschiedlichen Produktionsziele (z. B. Speise- oder Bundzwiebel) und Anbauverfahren (Direktsaat, Pflanz- oder Steckzwiebel, Sommer-, Winterkultur oder ganzjahriger Anbau in Satzen) sowie durch ein breites Sortenspektrum eine gro ge Vielfalt auf. In diesem vielfaltigen und intensiven Zwiebelanbau stellt die Umsetzung eines integrierten Pflanzenschutzes eine Herausforderung dar. Vor allem die effiziente Kontrolle der wichtigsten Krankheit am Zwiebellaub, dem Falschen Mehltau, muss gewahrleistet sein (Abb. 2). Diese Krankheit, verursacht durch Peronospora destructor, besitzt bei hoher relativer Luftfeuchte und anhaltender Blattnasse im Zwiebelbestand einen extrem schnellen Krankheitsverlauf. Deshalb wird seit dem Jahr 2000 auf dem Lehr- und Versuchsbetrieb Queckbrunnerhof des DLR Rheinpfalz das vom Deutschen Wetterdienst in Braunschweig entwickelte Prognosemodell ZWIPERO fur Falschen Mehltau in enger Zusammenarbeit mit dem DWD in Geisenheim validiert und weiterentwickelt. Seit 2005 steht ZWIPERO bundesweit als Testversion unter der Internetplattform ISIP (Informationssystem Integrierte Pflanzenproduktion) fur Beratung und Praxis zur Verfugung.
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