Das Lausitzer Revier im Spannungsfeld zwischen der Regeneration des Wasserhaushaltes und der bergbaulichen Beeinflussung der Wasserqualitat

摘要

Das Lausitzer Bergbaurevier ist eine seit fiber 100 Jahren durch den Braunkohlentagebau gepragte Region,in der,exemplarisch fur viele Bergbaugebiete Europas,Herausforderungen far den Wasserhaushalt zu Tage treten,die mit der Beendigung des Bergbaus in Zusammenhang stehen. Wahrend sich der Wassermengenhaushalt seit 1990 durch die Beendigung der SumpfungsmaBnahmen und die zusatzliche Flutung der Tagebauseen zunehmend erholt,gewinnt die Wasserbeschaffenheit in den Tagebauseen und in jungster Vergangenheit auch im Grundwasser an Bedeutung.Dies ist besonders vordem Hintergrund relevant,dass der Grundwasserwiederanstieg den Austrag des bergbaulich belasteten Kippengrundwassers aus den Tagebaukippen ermoglicht und der sinkende Flurabstand zu einer starkeren Beeinflussung der Oberflachengewasser durch das Grundwasser fiihrt.Um den heutigen und zukunftigen Umfang der erwarteten bergbaulichen Auswiricungen auf die Grundwasserqualitat und im nachsten Schritt auch auf die Qualitat der Oberflachengewasser abschatzen zu konnen,erfolgte eine groBraumige Stofftransportmodellierung.Die GroBe der Stoffquelle wurde anhand des ursprunglichen Kippeninventars unter Berucksichtigung der bis heute stattfindenden Pyritoxidation ermittelt. Dabei wird Sulfatschwefel (SO_4-S) als Indikator fur den bergbaulichen Einfluss verwendet.Basis der Transportmodellierung sind die Grundwasserstromungsmodelle,die far die bergrechtlichen Fragestellungen verwendet werden.Die Ergebnisse quantifizieren die bergbauliche Beeinflussung des Grundwassers und es zeigt sich,dass ein erheblicher und das Lausitzer Revier uber lange Zeit pragender bergbaulicher Einfluss aus den Tagebaukippen resultiert.Bis zu 30 Prozent des Untersuchungsgebietes konnten bergbaulich beeinflusstes Grundwasser aufweisen.Eine Trendumkehr,d.h.eine Verringerung der Sulfatschwefelbelastung,wird nicht vor dem Jahr 2025 erwartet.Mit dem Grundwasserwiederanstieg kommt es zu einer Wiederausbildung der teilweise nicht mehr bestehenden Verbindung zwischen dem Grund- und Oberflachengewassern.Dies fiihrt zu einem diffusen Sulfateintrag, der in einzelnen Gewassern eine erhebliche Belastung darstellen kann. Besonders die Auswirkungen auf die FlieBgewasser konnen deutlich von einer Klimaanderung betroffen sein.Sinkende Durchflus se in Folge geringerer Niederschlage wurden die Bedeutung der Grundwasserspeisung auf die Wasserqualitat erhothen und damit zu einer Verschlechterung der Situation fuhren.Dies konnte in einem hoheren Umfang als bisher technische MaBnahmen zur Wasserbehandlung erfordern,um Ausleitkriterien aus den Tagebaufolgeseen und Zielwerte der Beschaffenheit in den FlieBgewassern zu erreichen.