Aktuelle Regelwerke und Richtlinien zur Schwingfestigkeitsauslegung von Schweissverbindungen fuhren nicht immer zu wirtschaftlichen Schweisskonstruktionen. Das ist vor allem bei den anwendungsunabhangigen IIWEmpfehlungen zur Schwingfestigkeit geschweisster Bauteile und bei den sich darauf beziehenden Normen oder Richtlinien festzustellen, wie z. B. Eurocode 3 fur den Stahlbau und die FKM-Richtlinie fur den Maschinenbau. Der Vergleich der darin enthaltenen Schwingfestigkeitsangaben mit verschiedenen Versuchsergebnissen aus unterschiedlichen Industriebereichen lasst ein in der Praxis vorliegendes, hoheres Schwingfestigkeitspotenzial erkennen. Um diese Leichtbaupotenzial erschliessen zu konnen, werden ausgehend von den IIW-Empfehlungen Moglichkeiten zur wirtschaftlichen und zugleich sicheren Schwingfestigkeitsauslegung aufgezeigt. Dies betrifft den Einfluss der Fertigungsbedingungen bzw. der Schweissnahtqualitat sowie die differenziertere Erfassung des Mittel- bzw. Eigenspannungseinflusses und des Wohlerlinienverlaufes (Neigung und Abknickpunkt). Des Weiteren werden neuere Erkenntnisse fur die Anwendung lokaler Nachweiskonzepte mitgeteilt, mit denen eine deutlich detailliertere Festigkeitsanalyse von geschweissten Bauteilen als mit dem bewahrten Nennspannungskonzept moglich ist. Dies betrifft insbesondere das Kerbspannungskonzept und bezieht sich auf den Wanddickenbereich bis 5mm, wofur neue Empfehlungen fur den im Berechnungsmodell zu verwendenden Kerb- bzw. Referenzradius in Abhangigkeit vom hochstbeanspruchten Ort (Nahtubergang oder Nahtwurzel) und der Wanddicke entstanden sind.
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