Auftreten und Herkunft der Wasservogel am Sempachersee: Uberblick uber fast 70 000 Beringungen am Sempachersee und 6000 Ruckmeldungen aus Eurasien und Afrika

摘要

Seit 1950 hat Josef Hofer am Sempachersee (Kanton Luzern) Wasservogel in einer selbst gebauten Reuse gefangen und beringt. Die hier dargestellten Daten stammen aus den Jahren 1950-2007 und umfassen 67 756 Beringungen von Vogeln aus 43 Arten und 6742 Kontrollfange in Oberkirch von 3438 hier beringten Individuen. 318-mal wurde ein anderswo beringter Vogel in Oberkirch gefangen (253 Individuen), und 5853-mal wurde ein in Oberkirch beringter Vogel von anderswo zurückgemeldet (5394 Individuen). Die haufigsten Arten sind Stock-, Tafel- und Reiherente, Gansesager, Kormoran, Blasshuhn und Lachmowe. Der Sempachersee liegt in der Zentralschweiz im Alpenvorland und ist 7,3 x 2,4 km gross. Auf dem See rasten keine grossen Zahlen an Durchzüglern oder Wintergasten; die meisten Individuen ziehen nach wenigen Tagen weiter. Allerdings steigt im Dezember die Verweildauer von Tauchenten, wenn Fischlaich zur Verfügung steht. Durch die neuliche Ausbreitung der Wandermuschel im Sempachersee (Erstnachweis im Jahr 2000) steigen nun aber die Rastzahlen der Tauchenten und vermutlich auch deren Verweildauer. Die Fanganlage liegt im Uferbereich und ragt rund 12 m in den See hinaus. Die Hauptfangzeit ist von Oktober bis April, wenn die Vogel mit Maisschrot, Fischabfallen und Brot angelockt werden. In dieser Arbeit werden vor allem das jahreszeitliche und langfristige Auftreten der Arten, Gewichtsmessungen und Fundorte prasentiert. Die Funde sind zusatzlich auf der beigelegten Karte grossformatig dargestellt, zusammen mitInformationen zu Fundursachen: 52 % Jagd (bei gewissen Arten bis 76 %), 15 % natürlicher Tod, 12 % Ringablesungen (im Feld oder auf Beringungsstationen). Bei der Stockente deuten unsere Daten auf einen Zuzug aus der Umgebung von Individuen kurz vor derGrossgefierdermauser hin. Der meal-Anteil hat sich, wie schon aus Luzern berichtet, über die Jahrzehnte von gut 50 % auf 40 % verringert. Auch Tafel- und Reiherenten-meal werden heute anteilsmassig weniger gefangen als noch vor 40 Jahren. Diesen Rückgang konnen wir nicht erklaren.