Hohergradige Stenosen der Arteria caro-tis sind mit einer hoheren Inzidenz von zerebralen Schlaganfallen assozuert [1]. Deshalb lag es nahe, durch eine Therapie der Karotisstenosen dieses Schlaganfallri-siko zu reduzieren. Zunachst gab es hier-zu nur die Moglichkeit der chirurgischen Karotisthrombendarterektomie (CEA). Nach jahrelangem Einsatz in der Praxis zeigten erst randomisierte Studien aus den 80er-Jahren, dass die CEA einer medikamentosen Therapie bei symptomatischen Karotisstenosen uberlegen ist [2, 3]. Fur asymptomatische Stenosen konn-te dies fur die CEA erst 2004 gezeigt wer-den, wobei hier der Nutzen deutlich ge-ringer ist als bei symptomatischen Stenosen [4]. Die kathetertechnische Therapie der Karotisstenosen mittels Ballondilata-tion und Stentimplantation (CAS) wurde erst in den 80er-Jahren von Mathias et al. eingefuhrt [5, 6]. Nachdem sie zunachst nur an wenigen Zentren angeboten wurde, fuhrten die Verbesserung der Technik und die zunehmende Erfahrung zu einer Verbreitung der Methode. Das CAS wird sowohl von interventionellen Radiologen, Angiologen, Kardiologen sowie in letzter Zeit auch von Gefafichirurgen durchge-fuhrt, was die Durchfuhrung von Studien und Registern wegen der Disziplinrivali-tat nicht erleichtert. Trotz mittlerweile et-licher randomisierter Studien zum Ver-gleich der CEA mit dem CAS zur Be-handlung von Karotisstenosen wird dieses Thema nach wie vor sehr kontrovers diskutiert. Das vorliegende Heft soil beide Methoden vorstellen und den gegenwar-tigen Stand der Diskussion aufzeigen. Im Beitrag von Reiff und Ringleb werden die organisatorischen Voraussetzungen zur Indikationsstellung und zum Ablauf von Karotisinterventionen besprochen.
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