Verkehr: Sie waren heuer erstmals auf der transport logistic in Shanghai vertreten. Dort war die „Neue Seidenstraße" ein großes Thema bei den meisten Ausstellern. Wie viele Container werden derzeit, Ihrer Schätzung nach, zwischen China und Europa auf der Schiene transportiert? Thomas Kargl: Wenn es um Zugzahlen geht, muss man ein paar technische Dinge wissen. Die Zug-Parameter in China liegen bei maximal 50 FEU-(Forty-foot Eguivalent Unit) Container pro Zug. Auf der Breitspur sind es bis zu 78 FEU und in Europa liegen sie durchschnittlich bei 41 oder 42 FEU pro Zug. Wenn man jetzt von Zügen spricht, stellt sich die Frage: Welcher ist gemeint? Spncht man von Breitspurzügen oder von chinesischen Zügen? Viel besser sind Angaben in „TEU" (Twenty-foot Equivalent Unit), denn dann ist es egal, um welchen Zug es sich handelt. Es hat sich wie eine Redewendung eingebürgert, dass man von einem Blockzug mit 41 FEU, also 82 TEU, spricht. Jetzt stellt sich aber immer die Frage, ob der Gesprächspartner das auch versteht. 2017 sind zwischen Europa und China und retour etwa 400.000 TEU transportiert worden, 2018 könnte mit 500.000 TEU abschließen Wie sieht die Balance in beide Richtungen aus? Kargl: Es hält sich in etwa die Waage 60 Prozent kommen herein nach Europa und 40 Prozent gehen in Richtung China heraus. Allerdings darf man Folgendes nicht außer Acht lassen: Die chinesischen Plattformen zählen nur die Züge, die aus ihrem Regional-hub abfahren. In China gibt es aber auch ein Netzwerk - ähnlich unserem Einzelwagenverkehr -, bei dem über Zuführzugantennen Container an die Breitspur gebracht werden. Das wird oftmals nicht gezählt und kommt daher nicht in die Statistik. In der Gesamtstatistik müsste jeder Container erfasst werden, der den Landweg nimmt, denn das Gesamtvolumen schließt immer beide Richtungen mit ein.
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