Zeitlose Schönheit aus Stein und Stahl

摘要

Wer in dem mittelalterlichen 5000 Seelen Städtchen Eglisau (Schweiz) vom Bahnhof die Allee hinabgeht, gerät ins Staunen beim Anblick der hiesigen Eisenbahnbrücke. Jenes Bauwerk ziert seit vielen Jahren den Bildkalender der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB). Das eingleisige 450 m lange und 60 m hohe Viadukt Eglisau ist Bestandteil der SBB-Strecke Schaffhausen - Zürich. Es wurde von 1895 bis 1897 durch die ehemalige Schweizerische Nordostbahn für 980000 Franken errichtet. Dank der Brücke ist man heute von Eglisau mit der S-Bahn in kürzester Zeit in Zürich, Winterthur oder Schaffhausen. Die Konstruktion besteht aus zwei unterschiedlichen Baumaterialien. Ein 90 m langer eiserner Fachwerkträger quert den Rhein in etwa 50 m Höhe. Dessen Hauptbestandteil, eine 9 m hohe genietete, doppelte Ständerfachwerkkonstruktion mit einem Schottertrog, wurde in Einzelelementen von der Gutehoffnungshütte aus Oberhausen hergestellt. Die Montage dauerte fünf Monate und machte rund ein Drittel der Gesamtkosten aus. Ein Blickfang sind die seitlich aus neun bzw. zwölf Steinbögen bestehenden Vorbrücken. An der südlichen Seite bilden sie einen leichten Radius. Sie sind aus Kalksteinelementen gemauert und die Gewölbe weisen jeweils eine lichte Weite von 15 m auf. Nachdem an den Steinbögen, die neben der Rheinöffnung gelegen sind, Senkungen und Risse auftraten, musste der auftretende Schub aufgefangen werden. Dazu wurde eine Hebelvorrichtung am verschiebbaren Lager der Fachwerkbrücke eingebaut.