Gedächtnisstörungen nach unilateralen zerebralen Läsionen

摘要

Bei unilateralen hemisphäriellen Läsionen treten im Unterschied zum amnestischen Syndrom häufig nur selektive Gedächtnisstörungen auf, die sich entweder auf verbale oder auf figural-räumliche Informationen beziehen. Klinische Untersuchungen hierzu liegen vor allem bei Patienten mit Temporallappenepilepsie vor. Nahezu in allen Studien wird dabei festgestellt, dass vor oder nach links temporaler Lobektomie signifikant schwerere verbale Gedächtnisstörungen auftreten. Im Unterschied dazu sind die Aussagen zu figuralen Gedächtnisstörungen bei rechts temporaler Lobektomie uneinheitlich. Methodisch werden stets Mittelwertvergleiche zwischen Stichproben mit links und rechts hemisphäriellen Patienten durchgeführt. Im Unterschied dazu geht die vorgestellte Studie vom klinischen Einzelfall aus und untersucht eine Stichprobe von neurologischen Patienten unterschiedlicher Genese mit einem standardisierten Gedächtnistest (Berliner Amnesie-Test). Es wird dabei sowohl ein signifikanter Zusammenhang zwischen links hemisphäriellen Läsionen und verbalen als auch zwischen rechts hemisphäriellen Läsionen und figural-räumlichen Gedächtnisstörungen nachgewiesen. Mögliche Ursachen der differierenden Ergebnisse bei figural-räumlichen Gedächtnisstörungen werden diskutiert.