Interpretation von Wasserstandsänderungen in der Deutschen Bucht auf der Basis der Ergebnisse eines KFKI-Projektes

摘要

Die vorgestellte Modellerweiterung zur Tidebetrachtung in der südöstlichen Nordsee soll die Bedeutung des Pegels Helgoland aufgrund der geographischen Lage in der Deutschen Bucht gegenüber den Küstenpegeln hervorheben, da hier im freien Meer im Gegensatz zum Küstenbereich eine große Zahl von Einflußfaktoren auf den Tideablauf fehlen. Eben diese besonderen örtlichen Einwirkungen auf die Gezeiten in der Küstenregion ermöglichen hier keinerlei eingehende Interpretationen oder Rückschlüsse auf künftige Entwicklungen des mittleren Meeresspiegels (MSL). Daher gehen weitere Überlegungen von der Maxime aus, die Entwicklung der Helgoländer Wasserstände denen der Küstenpegel gegenüberzustellen. Grundlage dieser Bearbeitungsstrategie sind die auf NN beschickten Helgoländer Wasserstände (HN = NN + 26 cm) mit Ableitung jährlicher Meeresspiegelhöhen sowie die Bestimmung jährlicher Meeresspiegelhöhen für weitere Küstenpegel, um aus diesen säkulare Trendrichtungen des MSL mit einfach linearen Regressionen abzuleiten. Die Analyse säkularer Schätzwerte zum MSL-Anstieg zeigt, daß der Helgoländer MSL-Trend mit Ausnahme des Außenweser-Bereiches teilweise um 30% bis 50% kleiner ist als in der Küstenregion. Eine weitere detaillierte Betrachtung zum MSL-Trend läßt erkennen, daß die Resultate von den zur Auswertung herangezogenen Ausgangsdaten MThw oder MSL signifikant beeinflußt werden. So liefern MSL-Regressionsfunktionen - erstellt auf MThw-Basis — einen wesentlich größeren MSL-Trend als jene auf MSL-Basis. Dies hat aufgrund des zuvor geschilderten Sachverhalts zur Folge, daß es schwierig wird, Größenordnungen vorliegender MSL-Prognosen, die auf MThw-Basis ermittelt sind, als repräsentativ anzusehen.