Haben Sie das Wort „Lack" schon einmal bei Google eingegeben? Nehmen Sie sich die paar Sekunden - und klicken auf „Bilder". Was Sie dort sehen, hat nichts mit dem gemein, was Sie finden werden, wenn Sie derzeit in High End-Webshops wie Stylebop nach diesem Material suchen: Key Pieces in Hochglanz. Auf höchstem Niveau. Versaces scharf geschnittener Pencil-Skirt genauso wie Valentinos hochgeschlossenes Kleid mit weißem Kragen, beide in aufpoliertem Schwarz -sie bewegen sich frei jeder Schmuddel-Assoziation auf dem modischen Parkett. Noch auf kleiner Fläche. Selbstverständlich setzen auch die Jungen, Flinken, Vertikalen - Asos, Zara, Topshop - punktuell bereits auf solche Glanzstücke. Hier gepatchte Leggings und Hemd in Lack-Allover, dort Egg-Shape-Man-tel und rostroter Midi-Rock in A-Linie. Überhaupt, dunkle Rot-Tone bilden neben Schwarz die Farbwelt, in der Lack in diesem Moment zu Hause ist. In den siebziger Jahren feierte das glänzende Material eine seiner Hoch-Zeiten in eher schrillen Tönen. Und in Weiß. Überhaupt war damals vieles anders mit Lack. Steif und unbequem sah er aus. So trug er sich auch. Heute machen ihn neuartige Technologien geschmeidig, anschmiegsam, alltagstauglich. Mit Knautsch-Lack, wie er in den vergangenen Dekaden immer mal wieder auftauchte, ohne sich jemals ernsthaft durchzusetzen, hat das weniger zu tun.
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