Es war ein Abstieg sondergleichen. So cool wie Schals Anfang und Mitte der Nullerjahre in der Männermode waren - vor allem dünne Jersey-Schläuche ä la American Apparel - als so uncool galten sie nur wenige Saisons später. Was als eines der ersten Erkennungsmerkmale des Hipsters den Weg auf die Straße fand, verkam schnell zum vermeintlich lässigen Accessoires männlicher Kongressbesucher, die ihre zu weiten Anzüge mit kleinen, zu Schlaufen gebundenen Schals statt mit Krawatten aufpimpten. Spätestens da war klar: Der Schal ist am Ende. Doch damit ist jetzt Schluss. Das Comeback des Halswärmers läuft auf Hochtouren. Allerdings geht es jetzt nicht um fipsige Tücher und mickrige Stoffwürste, sondern um satte Plaids und große Tücher. Verstärkter Wareneinsatz ist das Hauptmerkmal der neuen Warmhalter. Eine Entwicklung, die gerade generell zutreffend ist für die Spitze der Menswear. Galt zuletzt das Credo des Schlanker, Kürzer, Weniger, werden jetzt wieder mehr Meter gemacht. Big Coats, Bundfaltenhosen und Longshirts sind die It-Pieces der modischen Trendsetter. Progres-sivität durch Plus Size. Nur logisch, dass die Mens-wear-Macher jetzt auch die Accessoires kräftig wachsen lassen.
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