Natürlich könnte man mal die Sicherheitsvorkehrungen der Dresdner Karstadt-Filiale untersuchen. Aber so einfach darf man es sich nicht machen. Denn wenn zweimal innerhalb vier Wochen das Haus in der Prager Straße nachts von Schmuckdieben heimgesucht wird, dann geht es um mehr als einen Einbruch. Die Beutezüge innerhalb kurzer Zeit kann Karstadt auch symbolhaft sehen: Die Marke ist wieder attraktiv. Wer wollte schon früher bei Karstadt einbrechen? Da hatte doch jeder potenzielle Dieb aus Mitleid lieber noch Ware vorbei gebracht. Juwelen klauen im KaDeWe - ja, das war eine andere Sache. Das war schon immer sexy und verlieh einem Gangster die Aura des Künst-lers. Sexy ist Karstadt zwar noch nicht, aber man rümpft nicht mehr gleich die Nase. Also sortiert auch der Ganove seine Zielmärkte neu. Man hat ja auch einen Ruf zu verlieren und will auf keinen Fall einen Trend verpassen. Möglicherweise sieht das Karstadt etwas differenzierter, doch hier ist Kleinmut nicht angebracht. Denn die Leute haben offenbar gemerkt, dass es im Warenhaus wieder etwas zu holen gibt. Gut, manche bezahlen nicht. Aber das kommt auch noch.
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