Im Savoy hat alles angefangen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts arbeitete Guccio Gucci als Liftboy in dem Londoner Luxushotel. Der Junge beobachtete, wie die feinen Damen und Herren, gehüllt in Nerze und Fracks, ein-und ausstiegen. Zurück in seiner Geburtsstadt Florenz gründete Gucci das gleichnamige Modehaus und führte es zu Weltruhm. Rund 100 Jahre später bittet Gucci wieder ins Savoy. Viel hat sich seit den Zeiten Guccios verändert. Aus Gucci ist ein globales Unternehmen geworden, das 3,9 Mrd. Euro im Jahr umsetzt und dem französischen Konzern Kering gehört. Das Sagen hat nicht länger die Gucci-Familie, sondern Präsident Francois-Henri Pinault und sein Top-Manager, CEO Marco Bizzarri. Im Savoy empfangen sie zum Investorentag. Geladen sind die Analysten von Berenberg, Citigroup, Exane BNP Paribas, UBS. Die Rollen haben sich verkehrt. Ließ sich Guccio einst von den Hotelgästen inspirieren, so müssen Pinault und Bizzarri heute die Entsandten des Finanzmarkts bezirzen. Die Zeiten sind hart. „Ich denke, dass das Eldorado endgültig Geschichte ist", sagt Bizzarri. Die Ära der Store-Expansion und der höheren Preise sei vorbei. „Wir treten in den Kampf um Marktanteile ein."
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