Der Markt hatte schon schwache Jahreszahlen erwartet. Erstens wusste man um die finanzielle Belastung durch das Restrukturierungsprogramm „Fit4Growth". Zweitens war auch bei Gerry Weber angesichts der für den Modehandel mageren Monate August bis Oktober 2016 nicht davon auszugehen, dass im Schlussquartal (per 31.10.) noch etwas zu reißen war. Drittens war die Mitteilung über den Verkauf der Düsseldorfer Immobilie „Halle 30" Hinweis genug, dass die Jahresziele ohne diese Transaktion nicht erreicht worden wären. Somit lagen die Eckdaten 2015/16 weitgehend im Rahmen der Erwartungen. Für Enttäuschung und damit für weitere Kurseinbußen sorgte indes der verhaltene Ausblick auf das Geschäftsjahr 2016/17. Die Fehler der Vergangenheit belasten die Bilanz des einstigen Börsenlieblings länger als gedacht - sichtbar am nach wie vor ausgeprägten Umsatzrückgang von 10,9% der Gerry Weber Core-Marken. Sicher, das Minus ist auch Folge der zwingend notwendigen Filialschließungen. Das sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der flächenbereinigte Rückgang im Core-Retail-Segment mit 7,6% ungleich höher ist als der Branchendurchschnitt.
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