Jünger werden ist keine Frage des Alters

摘要

In der Welt der Dessous ist die Situation relativ eindeutig. Das Gros der Lieferanten geht davon aus, dass sich die junge Kundin zwischen 16 und 25 bei vertikalen Konzepten wie Hunkemöller, Intimissimi und H&M mit BHs und Slips zu Preisen unter 20 Euro eindeckt. Sie will nicht da kaufen, wo Mama kauft. Außerdem hält ihr hohes Schamgefühl sie davon ab, ins Fachgeschäft oder Kaufhaus zu gehen. Es sei denn, sie hat ein Problem und braucht Beratung. „Immer mehr junge Frauen haben große Cupgrößen", sagt Claus Ostertag, Vertriebsleitung Lisca, der slowenischen Dessous-Marke für den Fachhandel. Jung sei auch keine Frage des Alters, sondern der Einstellung. „Frauen kaufen junge Mode auch mit 50+, wenn sie es mögen", ergänzt Ivan Kunst, Geschäftsführer von Lisca Deutschland und verweist auf das breite Angebot der Marke von Cup A bis H. Auch Aubade hat den Ehrgeiz, für alle Frauen, unabhängig von der Figur, Dessous anbieten zu können. Allerdings findet Martina Brown, stellvertretende Geschäftsführerin, dass es schlussendlich auf die Begehrlichkeit der Marke ankommt, nicht auf das Budget oder das Alter der Kundin. Bei Anita ist man sich bewusst, mit Sport-Bhs die junge Kundin als Zielgruppe zu haben. Bei den Dessous ist das nicht so. „Allerdings ist man im Alter nicht mehr altbacken", erklärt Sales Manager Marc Kelling, „deshalb wollen wir es immer besser hinbekommen, dass sich die ältere Kundin in unseren neuen Produkten wie dem Spacer jünger fühlt." Detlef Blankenstein, Head of Wholesale bei Triumph, sieht das so: „Um junge Kunden für Wäsche zu begeistern, müssen wir Trends aufnehmen, in der Kollektion umsetzen, für jede Größe tragbar machen und Präsenz auf den Kommunikationskanälen der jungen Zielgruppe zeigen."