Masken Made in Germany - ein Hype, aber kein Trend?

摘要

Manche nennen es das „It-Piece" der Saison - die Maske. Jeder hat sie, zum einmaligen Gebrauch oder auch waschbar, als notwendiges Übel, manchmal auch als modisches Accessoire. Meine Kinder erkennen schon jetzt an Youtube-Videos, ob diese vor oder nach Corona entstanden sind - daran, wie nah sich Menschen kommen und ob sie Masken tragen. Ein Artikel, der in so kurzer Zeit eine solche Selbstverständlichkeit und allumfassende Verbreitung in der Gesellschaft erfährt, sollte ein Riesengeschäft sein. Doch für wen? Die deutsche Textil- und Bekleidungsindustrie hat zu Beginn der Pandemie ihre Chance genutzt und erneut bewiesen: Sie ist krisenerfahren, kreativ und auf Knopfdruck handlungsfähig. Hunderte Unternehmen haben sich in das Abenteuer Maskenfertigung begeben. Haben FFP-und Mund-Nasen-Masken gefertigt, über Nacht längst vergessene Konfektionäre in der Nachbarschaft für sich wiederentdeckt, eine Wertschöpfungskette vor Ort reanimiert. Teurer als in der globalen Preisspirale, aber lieferfähig. Auch unsere Südwesttextil-Internetplattform place2tex.com wurde binnen weniger Tage zum quirligen Marktplatz für mehrere hundert Akteure aus der Textilindustrie und darüber hinaus. Ergänzt wurde das Angebot auf der Website durch Webinare mit Infos zur rechtssicheren und technisch einwandfreien Maskenproduktion. So entstanden innerhalb weniger Tage bemerkenswerte Partnerschaften von Unternehmen und Instituten. Texti-ler, Rohstofflieferanten, Forscher und Prüfinstitute zogen an einem Strang in dieselbe Richtung. Die Offenheit für neuartige Kooperationen war außerordentlich, Konzerne kommunizierten mit Mittelständlern auf Augenhöhe, Branchengrenzen waren keine Hindernisse mehr. Man konnte fast sagen: Die Maske sorgte dafür, dass sie manche fallen ließen. Die von vielen gar nicht mehr richtig wahrgenommene Textilindustrie jedenfalls zeigte zum Zeitpunkt der Krise ihre Macherqualitäten.