Das Votum der Briten zu einem zügigen Austritt aus der Europäischen Union (Brexit) Ende Juni könnte im britischen Bahnsektor langfristige Auswirkungen haben. Die Bahnbranche in Großbritannien hatte sich zuvor für einen Verbleib in der EU ausgesprochen. Industrie und Verbände halten etwa Verzögerungen beim Bau der geplanten Nord-Süd-Hochgeschwindigkeitsstrecke HS2 für möglich. Der Netzbetreiber Network Rail etwa befürchtet Probleme bei der geplanten Umrüstung des britischen Bahn netzes auf das europäische Zugbeeinflussungssystem ETCS Level 3. Einzig die Bahnpersonal-Gewerkschaft RMT sprach sich für den Brexit aus. Sie hofft, dass so zu einem späteren Zeitpunkt die Bahnprivatisierung der 1990er-Jahre rückgängig gemacht werden könnte. Im EU-freundlichen Schottland ist der Brexit Wasser auf die Mühlen der dortigen Unabhängigkeitsbewegung. In einem unabhängigen Schottland könnte der Bahnbetreiber ScotRail später auch wieder verstaatl icht werden.
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