PETR ŠŤÁHLAVSKÝ; ULRICH OESTRINGER; Was in Deutschland längst zum Alltag gehört, nimmt auch in unserem Nachbarland, der Tschechischen Republik, immer mehr Fahrt auf: die Liberalisierung des öffentlichen Schienenpersonennahverkehrs (SPNV). Zu großen Veränderungen im Wettbewerb kam es dabei vor allem im Jahr 2018, als viele noch mit der Tschechischen Bahn AG (CD) bestehende SPNV-Verträge ausliefen und neu vergeben werden mussten. Weitere Vergabeverfahren hatten auch zum Fahrplanwechsel im Dezember 2019 den einen oder anderen Betreiberwechsel zur Folge. Mit den neuen SPNV-Betreibern haben vielerorts auch gebraucht aus Deutschland übernommene Triebwagen/-züge im tschechischen SPNV Einzug gehalten. Mit dem Auslaufen vieler - auf zehn Jahre befristeter - SPNV-Verträge mit der CD hat der tschechische SPNV-Markt eine Belebung erfahren. Die von der EU wettbewerbsrechtlich vorgeschriebene und in immer größerem Umfang vollzogene Marktöffnung bietet nun auch Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) in Tschechien zunehmend Chancen, sich um neue Leistungen zu bewerben, damit auch zu wachsen und in Konkurrenz zur staatlichen CD zu treten.
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