Der geplante Verkauf der Regionalzeitungen sowie der Frauen- und Programmzeitschriften der Axel Springer AG an die Funke-Gruppe ist der bisher spektakulärste Medien-Deal des Jahres. Und wenn eines der führenden Verlagshäuser in Deutschland einen wesentlichen Teil seines Printinventars verkauft, wird dies landauf landab sehr schnell mit einem Abgesang auf Print gleichgesetzt. Branchenbeobachter glauben nun endgültig, das Totengeläut gedruckter Medien zu hören. Wir sind daher gut beraten, die Fakten und Hintergründe dieses Mega-Deals sauber zu sortieren. Zunächst zum Verkäufer: Wie jedes Unternehmen ist auch Axel Springer völlig zu Recht an Umsatz- und Ertragswachstum seiner Titel interessiert. Angesichts der herausfordernden Bedingungen in den Anzeigen- und Vertriebsmärkten suchen Verlage verstärkt Kräftebündelung durch den Verbund zielgruppenähnlicher Objekte. So entstehen Einspar- und Erlöspotenziale. Springer aber war dieser Weg durch seine starke Marktstellung verwehrt. Da ist es wirtschaftlich durchaus nicht abwegig, die Titel zu einem Zeitpunkt zu veräußern, zu dem Dank sehr respektabler Umsätze und Erträge noch ein hoher Verkaufspreis erzielt werden kann.
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