2. Verstaatlichungsgesetz - das Umfeld

摘要

Vor allem zwei Überlegungen ließen nach dem Ende des 2. Weltkrieges die Verstaatlichung von Teilen der österreichischen Wirtschaft sinnvoll erscheinen: Einerseits ging es um das Bestreben, den Wiederaufbau zu koordinieren, wofür die politische Kontrolle über Schlüsselsektoren als wesentlich angesehen wurde. Andererseits verfolgte die österreichische Politik das Ziel, vormals in reichsdeutschem Besitz befindliche Unternehmungen und Betriebe dem Zugriff der Alliierten so weit wie möglich zu entziehen, insbesondere jenem der Sowjetunion. Die SPÖ und insbesondere die KPÖ verbanden mit der Verstaatlichung auch den Wunsch, die „kapitalistische" Wirtschaftsweise durch eine planwirtschaftliche Organisationsform zu ersetzen. Ihrer Ansicht nach hatte der „Kapitalismus" mit seinen mehr oder weniger regelmäßig auftretenden Krisen maßgeblich zum Aufstieg des Nationalsozialismus beigetragen. Auch in der ÖVP waren Ideen hinsichtlich einer starken Rolle des Staates in der Wirtschaft im Sinne korporatistischer Konzepte weit verbreitet.