Die Regelung des § 8c KStG beschränkt die Verlustverrechnung einer Körperschaft bei einem schädlichen Beteiligungserwerb. Ein solcher liegt vor, wenn mehr als 25% oder mehr als 50% des gezeichneten Kapitals, der Mitgliedschaftsrechte, Beteiligungsrechte oder der Stimmrechte an der Körperschaft innerhalb von fünf Jahren mittelbar oder unmittelbar an einen Erwerber, ihm nahestehende Personen oder eine Erwerbergruppe mit gleich gerichteten Interessen übertragen werden oder wenn ein vergleichbarer Sachverhalt verwirklicht wird. Beim Erwerb von bis zu 50% sind die nicht genutzten Verluste der Körperschaft anteilig nicht mehr abziehbar (§ 8c Abs. 1 Satz 1 KStG), bei einem Erwerb von mehr als 50% die gesamten nicht genutzten Verluste (§ 8c Abs. 1 Satz 2 KStG). Dem liegt der Gedanke zugrunde, dass sich die wirtschaftliche Identität der Gesellschaft durch den Gesellschafterwechsel ändert. Zugleich soll die Rechtsanwendung gegenüber der alten Mantelkaufregelung des § 8 Abs. 4 KStG a.F. vereinfacht werden (vgl. BT-Drucks., 16/4841 S. 75 f.). Da die Norm sehr weit ausgreift, wurde sie im Zeitablauf durch verschiedene Ausnahmen eingeschränkt. Zu nennen sind 1.die Sanierungsklausel des § 8c Abs. la KStG, deren Anwendbarkeit jedoch vom Ausgang der Beihilfeverfahren vor dem EuGH abhängt (§ 34 Abs. 6 Satz 2-4 KStG; C-203/16 P, C-208/16 P, C-209/16 P, C-219/16 P), 2.die für schädliche Beteiligungserwerbe ab 2010 geschaffene Stille-Reserven-Klausel des § 8c Abs. 1 S. 6-9 KStG und die Konzernklausel in § 8c Abs. 1 Satz 5 KStG, die durch das Steueränderungsgesetz 2015 nochmals rückwirkend erweitert wurde, sowie 3.der für schädliche Beteiligungserwerbe ab 2016 geltende fortführungsgebundene Verlustvortrag gem. § 8d KStG.
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