Die indonesische Insel Bali ist als Urlaubsziel bekannt. Weniger bekannt ist, dass dort bis vor kurzem jährlich bis zu 30000 Schildkröten verkauft wurden. Das machte die Insel neben Mexiko zum weltweit größten Handelsplatz. Einige Tiere landeten im Ausland, viele blieben auf Bali. Balinesinnen und Bali-nesen essen nämlich gerne Schildkrötenfleisch. Aus Panzern wurde Kunst. Außerdem starben Schildkröten in hin-duistischen Tempeln. Bei Zeremonien wurde der Kopf abgeschnitten und das Fleisch gegessen. Der Panzer bekam eine Inschrift und wurde unter dem Tempel vergraben, was ihn reinigen soll. Mittlerweile ist der Bestand dramatisch geschrumpft, manche Arten sind vom Aussterben bedroht. Das ist schockierend, denn Meeresschildkröten gibt es seit 90 Mio. Jahren - sie haben die Dinosaurier überlebt. Weil auf Bali inzwischen ein Fangverbot gilt und ohnehin nicht mehr viele Tiere zu fangen sind, versuchen ehemalige Fänger und Händler nun, in einem Schildkrötenzentrum den Schildkröten zu helfen. Dort können Einheimische und Urlauber Eier abgeben, die sie am Strand gefunden haben. Würden die Eier liegenbleiben, könnten Touristen sie zertreten. Deshalb werden die Eier eingesammelt und in seinem Vorgarten im Sand verbuddelt. Nach dem Schlüpfen werden die Kleinen einen Monat lang aufgepäppelt. Gegen eine Gebühr von 4€ kann manein Baby symbolisch adoptieren und es aussetzen. Das bringt nicht nur Glück, es ist auch ein schönes Gefühl.
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