Ältere Intensivpatienten haben generell eine höhere Mortalität als jüngere Patienten. Während die Art der Akuterkrankung und hohes Alter vor allem die kurzfristige Mortalität innerhalb der ersten Monate beeinflussen, hängt die Langzeitprognose mehr von Komorbiditäten und dem vorbestehenden funktionalen Status ab als vom chronologischen Alter allein. Des Weiteren leiden ältere Intensivpatienten oft noch viele Monate nach der Intensivtherapie unter einer reduzierten körperlichen Leistungsfähigkeit und den neuropsychologischen Konsequenzen ihrer kritischen Erkrankung und deren Behandlung. Nachsorgestudien zeigen, dass die körperlichen und psychischen Probleme ehemaliger Intensivpatienten nicht nur erheblich sein können, sondern bislang auch unvorhersehbar sind. Durch die ständige Verbesserung der intensivmedizinischen Therapie in den letzten Jahrzehnten überleben immer mehr Patienten ihre kritische Erkrankung. Es ist an der Zeit, durch „translationale“ Erforschung der kausalen Zusammenhänge zwischen intensivmedizinischer Intervention und Morbidität in der Nachintensivphase auch Einfluss auf die Qualität des Überlebens zu nehmen.
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