Braucht die Insolvenzanfechtung eine Novelle?

摘要

Darüber wird sich die Bundesregierung voraussichtlich noch viele Gedanken machen müssen. Die Thematik landete nämlich bereits mehrfach auf der Tagesordnung. Worum geht es? Unternehmer geben ihren Stammkunden auf Nachfrage selbstverständlich hin und wieder Zahlungsaufschübe oder verlängern das Zahlungsziel. So weit, so üblich. Doch kann dieses solidarische Verhalten den Unternehmer im Nachgang viel Geld kosten, sollte der besagte Kunde die Eröffnung des Insolvenzverfahrens beantragen. Denn rechtlich gesehen ist jede Zahlungsverzögerung bereits ein hinlängliches Indiz für Zahlungsunfähigkeit und der solidarische Unternehmer durch sein Handeln somit „bösgläubig". Dies führt dazu, dass bei einer Eröffnung des Insolvenzverfahrens der zuständige Insolvenzverwalter solche Zahlungen anfechten und zurückverlangen kann - und zwar rückwirkend auf zehn Jahre. Die Anfechtung werden viele Insolvenzverwalter auch in der Regel ausüben, denn neben dem Auftrag, die Masse zu sichern, bestimmt sich nebenbei das Honorar des Insolvenzverwalters nach der vorhandenen Masse, die sich durch solche Anfechtungen selbstredend mehrt.