Kreuz und quer durchs Reich

摘要

Deutschland mit seiner Hauptstadt Berlin, seinen regionalen Zentren und seinen Fe-rienorten bot in der Zwischenkriegszeit für einen privilegierten Teil seiner Bevölkerung viele interessante Reiseziele. Dazu war es auch ein Transitland zwischen Nord und Süd wie Ost und West. Kein Wunder, dass im Sommer 1935 das Zug-und Wagenverzeichnis des amtlichen Kursbuches 40 Seiten umfasste. Unbestrittener Mittelpunkt des damaligen deutschen Eisenbahnwesens war Berlin mit seinen Kopfbahnhöfen und der die Stadt von West nach Ost durchquerenden Stadtbahn. Mit allen Großstädten des Reiches wie Leipzig, Dresden, Breslau, Königsberg (Preußen), Rostock, Hamburg, Köln, Frankfurt, Stuttgart und München war die Hauptstadt durch mehrere Schnell-und Eilzüge pro Tag verbunden. Wo die Direktverbindung einen oder mehrere eigene Züge pro Tag wirtschaftlich nicht rechtfertigte, richtete die Reichsbahn zwischen rund 20 mittelgroßen Städten und Berlin Kurswagenläufe ein, die natürlich unterwegs eine Vielzahl von weiteren Städten bedienten. Friedrichshafen und Konstanz, Tübingen, Ludwigshafen und Wiesbaden gehörten genauso zu den Zielorten wie Sa-gan (via Cottbus) und Hindenburg (Zabrze) in Schlesien, wie Kolberg und Lauenburg in Pommern, Alienstein und Lyck in Ostpreußen. Ebenso standen München Gladbach, Trier, Saarbrücken wie Aachen, Goslar, Suhl, Wilhelmshaven und selbst Aurich als Zielbahnhöfe auf den Zuglaufschildern von Berlin ausgehender Wagen.