Das Rätselraten um die Pläne des Energiekonzerns Shell haben ein Ende. Kurz vor dem Jahreswechsel bestätigten sich die seit längerem kursierenden Gerüchte, dass der niederländische Konzern massiv in seine Binnentanker-Flotte investieren will. Gleich 15 Schiffe wurden bei Veka in den Niederlanden bestellt und sollen bis 2018 in Fahrt gesetzt werden. Mehr noch: Es könnte den Durchbruch für LNG als alternative Kraftstoff-Basis in der Binnenschifffahrt bedeuten. Shell selbst gehört mit zwei modernen LNG-Binnentankern auf dem Rhein zu den Vorreitern und ist nun angetreten, nicht nur für neue Schiffe, sondern auch für die nötige Infrastruktur zu sorgen. In Rotterdam entsteht ein spezielles Terminal, in Korea wurde ein Bunkerschiff zur Versorgung der Seehäfen in der Nordrange bestellt, nun der Großauftrag für die eigene Tankerflotte. Chapeau! Angesichts des dramatisch gesunkenen Ölpreises bei unverändert bescheidenen Frachtraten und hohen Kosten für LNG-Schiffe bleibt es ein mutiger Schritt, der angesichts der bereits bestehenden Überkapazitäten nicht Jedem im Gewerbe gefällt. Und rentieren dürften sich die Investitionen allenfalls mittelfristig. Doch Shell steht bei weitem nicht allein. Nach Jahren des Diskutierens und Probierens ist die gesamte Branche, auch hierzulande, offensichtlich gewillt, der LNG-Technologie den Weg zu bereiten.
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