'Die Maschine, die die Maschine baut'

摘要

Storey County (Nevada, USA), Buffalo (New York, USA) und Shanghai (China) -das sind die Standorte der sogenannten Gigafactories von Tesla. Eine weitere riesige Fabrik des Unternehmens schießt derzeit in der Gemeinde Grünheide, Berlin-Brandenburg, aus dem Boden. Während die Bauzeit für Daimlers Factory 56 in Sindelfingen rund 30 Monate betrug und das Werk von BMW in Leipzig erst nach fast 36 Monaten fertiggestellt war, will Tesla noch in diesem Jahr mit der Produktion seiner Elektro-Autos in Deutschland beginnen. Dabei erfolgte der Spatenstich erst im März 2020. Die Arbeiten auf den Tesla-Baustellen verlaufen in der Regel in rasantem Tempo: So war die Gigafactory 3 in Shanghai z.B. nach nur knapp einem Jahr Bauzeit einsatzbereit. Doch worin unterscheidet sich Teslas Vorgehen von dem anderer Automobilhersteller? Was Tesla von anderen Größen der Branche abgrenzt, ist die Firmenstruktur und der Kopf, der dahintersteckt. Elon Musk, Mitbegründer und CEO von Tesla, polarisiert die Massen - die einen halten ihn für einen genialen Visionär, die anderen finden, er sei ein Sprücheklopfer, der viel verspricht und wenig hält. Was auch immer davon zutreffen mag: Genie und Wahnsinn liegen bekanntermaßen nah beieinander. Musk wirkt nicht nur beim Automobilkonzern Tesla in leitender Position mit und übernimmt persönlich Verantwortung, er war auch beim Bezahldienst PayPal beteiligt, gründete das Raumfahrtunternehmen SpaceX und mischt bei zahlreichen weiteren (eigenen) Firmen mit. Er ist bekannt dafür, weder hohe Investitionssummen noch große Risiken zu scheuen. So bestätigt das Land Brandenburg: „Tesla hat bisher zwölf Anträge für die Zulassung des vorzeitigen Beginns gestellt, mit denen die Erlaubnis beantragt wird, bereits vor der Erteilung der Genehmigung (auf eigenes Risiko) mit der Errichtung der Anlage beginnen zu dürfen." Demnach liegt die finale Genehmigung für das Bauvorhaben der Gigafactory 4 in Grünheide noch nicht vor, trotzdem wurde bereits ein Waldstück gerodet und die Bauarbeiten, die das Unternehmen Max Bögl in Zusammenarbeit mit der Schmidbauer Gruppe vornimmt, sind bereits in vollem Gange. Weiter heißt es: „Sollte es am Ende zu keiner Gesamtgenehmigung kommen, ist der Investor verpflichtet, den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen bzw. zu kompensieren. Da die Arbeiten bereits vorangeschritten sind, hat Tesla hierzu gegenüber dem Land als Sicherheit Patronatserklärungen abgegeben." Auf diese Weise riskiert Tesla zwar mögliche finanzielle Einbußen, vermeidet aber Untätigkeit durch Wartezeiten aufgrund langwieriger Genehmigungsprozesse. Die hohen bürokratischen Hürden in Deutschland stellen seit Langem ein Problem bei hiesigen Bauprojekten dar.