Analyse rückstaubeeinf lusster Wasserstände der Peene und Ableitung von Bemessungswasserständen

摘要

Die Peene, die hydrographisch zum Küstengebiet der Ostsee gehört, steht mit dieser in enger Wechselbeziehung und kann deshalb als „Randgewässer" der Ostsee bezeichnet werden. Im Gegensatz zu Flüssen bzw. Flussabschnitten ohne Rückstau ist die Ausprägung der Wasserstände in der Peene nicht allein Resultat des Abflussgeschehens in ihrem Einzugsgebiet, sondern zusätzlich abhängig von den Wasserständen in der Ostsee. Aufgrund der Gefällearmut der Peene kann diese Rückstauwirkung Wasserstandsschwankungen bis weit in das Hinterland hinein verursachen. Diese Besonderheit der Peene, die auch bei anderen nordostdeutschen Küstenzuflüssen beobachtet werden kann (Miegel et al. 1999), lässt sich anhand von Längsschnitten statistisch ermittelter Hochwasserstände HW(T) für ausgewählte Jährlichkeiten T belegen, die auf der Grundlage von Extremwertanalysen an geeigneten Pegeln abzuleiten sind. Die regionale Übertragung der HW(T) auf die Bereiche zwischen den Pegeln kann dabei durch Ausgleichskurven erfolgen. Zwei Teilaspekte der hier vorgestellten Untersuchungen scheinen besonders erwähnenswert: 1.) Während der Datenaufbereitung konnten durch Archivrecherchen beträchtliche Informationsgewinne erzielt werden, wodurch sich die Datenreihen erheblich verlängern ließen. Teilweise gelang es, Wasserstandsdaten bis zurück in die 1850-er Jahre in die Auswertungen einzubeziehen. 2.) Bei Trendanalysen an langjährigen Wasserstandsreihen in Nordostdeutschland sollte immer der mögliche Effekt von so genannten glazialisostatischen Ausgleichsbewegungen beachtet werden. Auswirkungen dieses Effektes werden im gesamten baltischen Raum beobachtet.%The River Peene belongs in hydrographic terms to the coastal region of the Baltic Sea. Because of the close interactions between them, the River Peene may be called a "marginal water" of the Baltic Sea. In contrast to rivers or river reaches without backwater influence, the water level in the River Peene is not alone a result of runoff processes in its catchment, but depends also on the water level in the Baltic Sea. For the flat gradient of the River Peene, these backwater effects may cause water-level fluctuations far into the hinterland. This feature that is known also from other coastal rivers in north-eastern Germany (Miegel et al. 1999) can be illustrated by longitudinal sections of statistically determined high-water levels HW(T) for selected return periods (T) that can be derived through extreme-value analyses at selected gauges. The regional coverage of the HW(T) values in the reaches between these gauges can be achieved by calculation curves. Two aspects of the studies presented here are worth mentioning: (1) In the process of data preparation, searches in archives gained significant additional information and thus helped to prolong time series. In some cases it was even possible to include water-level data from as far back as the 1850s into the evaluation. (2) Trend analyses of long-terms water-level series from north-eastern Germany should always take the so-called glacio-isostatic compensation into account. The effects of this phenomenon can be observed all over the Baltic region.