In der Hattinger Straße in Sprockhövel befindet sich ein Beton-kanal aus den Vierzigerjahren, den es wegen seiner schlechten Restsubstanz geschlossen zu sanieren galt. Die Haltung mit 80 m Länge und DN 700 liegt mit weniger als einem Meter Überdeckung in einem Immobilienbaufeld in Hanglage zu einem Vorfluter. Start- und Zielschacht sind durch das Baufeld getrennt, sodass keine oberflächige Verbindung zwischen den beiden besteht. Das geplante Hochbauprojekt eines privaten Bauherrn auf dem Baufeld sieht eine spätere Überbauung des unterirdischen Kanals mit einer Stützwand für eine Verkehrsfläche vor. Dadurch wirkt ein sehr einseitiges und hohes Gewicht auf die Haltung, die zudem durch die geplante Anschüttung und Nutzung erhöhte Verkehrs- und Bodenbelastungen erfährt. Um dieser neuen Belastung Stand zu halten, musste der beschädigte Kanal saniert werden. Das Gebiet, in dem der Kanal liegt, ist nur sehr schwer anfahrbar, was eine Sanierung in offener Bauweise deutlich erschwert hätte. Ebenso die anfallenden Wassermengen im Hauptsammler. Bersten oder ähnliche Verfahren wären aufgrund der Böschungssituation zum benachbarten Gewässer wegen der unzureichenden seitlichen Bettung der Rohre ebenfalls nicht möglich. Schließlich wurde durch den Bauherrn, in Kooperation mit der Stadt Sprockhövel, eine geschlossene UV-Liner-Sanierung mit einer besonders hohen, statisch erforderli-chen Verbundwanddicke ausgeschrieben. Für diesen speziellen Fall mit einer deutlichen, nachträglichen Lasterhöhung für einen vorgeschädigten Kanal, musste vor der Sanierung die Tragfähigkeit des Liners nachgewiesen werden. Die aufwendige Berechnung der Verbundwanddicke erfolgte durch die Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH aus Bochum. Aufgrund der statischen Vorgaben wurden die erforderlichen Wandstärken für verschiedene Materialkenngruppen vorgegeben.
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