Auswirkungen Von Bevölkerungsrückgang Auf Die Technische Infrastruktur Deutscher Kommunen -vorarbeiten Zur Entwicklung Eines Gis-basierten Planungsinstruments Zur Erstellung Von Leerstands-szenarien

摘要

Der demographische Wandel stellt neue Anforderungen an kommunale Planungsstrategien. Insbesondere die Auswirkungen von Bevölkerungsrückgang auf die technische Infrastruktur schrumpfender Kommunen bilden eine häufig unterschätzte Problemkulisse. Da das Phänomen schrumpfender Siedlungen in tradierten Planungskonzepten jedoch lange Zeit vernachlässigt wurde, ist die Forschung nun umso dringlicher aufgefordert, Lösungsansätze zu entwickeln. Der Einsatz von Geoinformationssystemen (GIS) unter Einbindung von Szenario-Technik scheint geeignet, hier wichtige Hilfestellung zu leisten. Dies wird anhand des Phänomens „Gebäudeleerstand" im Rahmen eines Forschungsprojekts am IKGIS e.V. untersucht. Zwischen 1950 und 2000 wuchs die Bevölkerung in Ost-und Westdeutschland zusammen von 69 Mio. auf 82 Mio. Menschen. Dieses beachtliche Bevölkerungswachstum um fast 20 % in 50 Jahren war Folge eines Geburtenüberschusses von 4,5 Mio. und einem Plus im Wanderungssaldo von 8,5 Mio. Personen (Kilper/Müller 2005). Die Zeiten des allgemeinen Bevölkerungswachstums für Gesamt-Deutschland gehören mittlerweile jedoch der Vergangenheit an. Bis zum Jahr 2050 rechnet das statistische Bundesamt (2006) mit einem Bevölkerungsrückgang auf knapp 69 Mio. Einwohner in Deutschland.1 Hundert Jahre später würden somit wieder genauso viele Leute in Deutschland leben wie 1950. Gleichzeitig zum Rückgang der Bevölkerung wird sich auch deren Struktur verändern. Voraussichtlich ist 2050 jeder dritte Deutsche 65 Jahre oder älter. Die über 80-Jährigen machen dann rund 15 % der Bevölkerung aus, was einen Anstieg um das Zweieinhalbfache bedeutet.