„RAINGARDEN-KONZEPTE, DIE REGENWASSERVERSICKE-RUNG MIT EINER VIELFÄLTIGEN STAUDENPFLANZUNG VER-BINDEN, FÖRDERN AUCH DIE ARTENVIELFALT VON INSEKTEN.'

摘要

muss schon am Sämling erkennen können, welches das gewünschte Wildkraut ist. An der Hochschule habe ich im Rahmen einer Bachelorarbeit Wildstaudenmischungen für regionale Standorte entwickeln lassen. Dominic Wachs hat Typen wie „Fränkische Sandachse", „Fränkische Alp", „Fränkische Schweiz", „Fichtelgebirge" und „Garchinger Heide" entworfen und getestet, also Arten-und Sortenauslesen von heimischen Pflanzen, die einen regionalen Charakter bekommen und auch für Insekten vorteilhaft sind. Die meisten regionalen Wildstaudenmischungen funktionierten auch langfristig sehr gut. Das hat zusätzlich einen umweltpädagogischen Aspekt: Man kann einer Bevölkerung, die nicht so oft aus der Stadt herauskommt, zeigen, wie die charakteristische Vegetation der Umgebung aussieht. Das ließe sich auch für Schulen nutzen. Wie sehen Sie das Potenzial von Privatgärten? Muss beziehungsweise kann man die Einstellung der Besitzer beeinflussen, sodass dort mehr Artenvielfalt möglich wird? Ich glaube, dass der Privatgarten auch etwas Privates, ein Refugium, bleiben sollte und man auf keinen Fall mit Richtlinien eingreifen darf. Das kann man im öffentlichen Grün machen. Dass man aber gegen den Trend pflanzenloser Kiesgärten angeht, finde ich absolut notwendig, denn sie sind weder pflegeleichter noch stadtklimatisch angemessen. In Zeiten des Klimawandels sollte man unbedingt versuchen, großflächige Versiegelungen und intensive Rückstrahlung durch übermäßige Pflaster- und Schotterflächen zu vermeiden. Pflanzungen bieten wertvolle Lebensräume. Hier ist der ursprüngliche Ansatz eines mineralischen Mulchs unter einer geschlossenen Staudenfläche vollkommen falsch verstanden worden. Bei Privatgartenbesitzern sollte Überzeugungsarbeit geleistet werden, auch für ein ausgewogenes Verhältnis von Kulturpflanzen und angemessenen Wildarten. Können Gartenschauen dabei eine Rolle spielen? Bei Gartenschauen bin ich mehrfach sehr enttäuscht worden. Es gibt viele sehr gute naturnahe Beispiele mit großen, zweischürig gemähten Wiesen, naturnahen Rekultivierungspflanzungen und nachhaltiger Landschaftsentwicklung. Wenn allerdings Besucher aus dem ländlichen Raum kommen und viel Eintritt bezahlen, um dort eine Wiese und einen Waldrand zu sehen, dann ist das natürlich zu wenig. Es ist sinnvoll, dass es weiterhin viele Vorbilder für den Hausgarten gibt. Oft wird diese Aufgabe von den Planern auf Gartenschauen nicht so ernstgenommen. Eher geht es um einen großflächigen Schaugarteneffekt, der sich kaum auf den Hausgarten übertragen lässt. Rechts oben: Raingarden-Konzept „Grüner Saum" im regenwasserneutra-len Viertel Amsterdam-Zuidas: u. a. Quercus phellos, Nyssa sylvatica und Hydrangea querci-folia „Sikes Dwarf" mit Liriope muscari, Brun-nera macrophylla „Sea Heart", Luzula nivea und Carex plantaginea. Rechts unten: Grüne Dächer sind eine weitere Möglichkeit, die Biodiversität in Städten zu fördern. Im Bild: Dach des Diakonie-Klinikums in Stuttgart mit Sedum-Kräuter-Gras-Vegetation.