Zurück auf Los

摘要

Moderne Hubschrauber als Ersatz für die vor bald 50 Jahren eingeführten Sikors-ky CH-53G werden von der Luftwaffe nicht erst seit heute dringend benötigt, und so hat das Projekt STH (Schwerer Transporthubschrauber) laut Verteidigungsministerium „eine sehr hohe Priorität". Das hinderte das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) aber nicht daran, das Vergabeverfahren zu stoppen - weil im geplanten Finanzrahmen eine „Erfüllung aller Forderungen unwahrscheinlich ist". Ein neues Debakel für das Rüstungsmanagement der Bundeswehr, denn wie soll man erklären, dass sich ausgerechnet Deutschland die Erneuerung der Fähigkeit zur Luftbeweglichkeit von Streitkräften nicht leisten kann, die bei vielen, auch kleineren NATO-Partnern zur Grundausstattung gehört? Die Schuld für den Flop jetzt einfach den geldgierigen Anbietern Boeing (CH-47F Chinook) und Sikorsky (CH-53K King Stallion) samt ihren deutschen Partnern zuzuschieben, greift dabei zu kurz. Denn mindestens zum Teil wurden die wohl viel zu hohen Preise (die auch eine garantierte, rund 40 Jahre laufende Betreuung durch Firmen in Deutschland einschließen) durch spezielle Anforderungen verursacht. Diese beruhen auch auf industriepolitischen Vorgaben des Haushaltsausschusses des Bundestags. Nun ist guter Rat teuer. Wenn der STH noch zu den tatsächlichen Prioritäten zählt, wird man sich laut Generalinspekteur wirklich von „technologischen Goldrandlösungen" verabschieden müssen. Der ganze Schlamassel ist jedenfalls ein bitteres Zeichen für die Truppe, die sich weiter mit veraltetem, unzuverlässigem Gerät herumschlagen muss.