Zwischen 30.000 und 50.000 Euro Umsatzrückgang musste der Karosserie- und Lackfachbetrieb Reiner Brenner in Mönchengladbach verkraften - und zwar jeden Monat seit Beginn der Coronakrise im März 2020. Ein Schicksal, das das Unternehmen mit vielen anderen Betrieben teilt. Insbesondere Betriebe, die einen großen Anteil ihrer Umsätze aus gelenkten Schäden generieren, sind von der Krise gebeutelt. Zurückzuführen ist das auf das veränderte Mobilitätsverhalten: Weniger Verkehr führt zu weniger Unfällen und damit auch zu weniger Arbeit in den K&L-Betrieben.Insgesamt war das, was in Mönchengladbach passiert ist, also nichts Besonderes. Besonders war aber, wie der Unternehmer Reiner Brenner mit der Krise umging: Wie viele andere seiner Branche auch meldete er Kurzarbeit an. Mit seinen Mitarbeitern sprach er ganz offen darüber. Er entschärfte die Situation aber dadurch, dass er ihnen mitteilte, dieses Instrument nur dann einzusetzen, wenn es wirklich nötig sein sollte - im Juli 2020 war das dann der Fall. Kurzarbeit sei allemal besser, als sich von den Mitarbeitern trennen zu müssen, ist der Unternehmer überzeugt. Und so übernahm er sogar zwei Junggesellen, die im Jahr 2020 ihre Prüfung abgelegt hatten, in ein Arbeitsverhältnis, obwohl das die wirtschaftliche Entwicklung des Betriebs eigentlich nicht hergab. „Wir wussten ja, was wir an diesen Mitarbeitern haben - wir haben sie ausgebildet und wussten, was die können", erklärt Brenner.
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