Von der Gießerei zur weltweit erfolgreichen Unternehmensgruppe: Das Maschinenbauunternehmen Aerzen hat in den 150 Jahren seiner Existenz viele Höhen und Tiefen durchlebt. Wer diesen Lauf nachverfolgt, erlebt ein gutes Stück deutscher Industriegeschichte aus der Perspektive eines Mittelstandsunternehmens, das viel von seinen Traditionen über die Zeiten retten konnte. Und dabei immer wieder seine Fähigkeit zur Veränderung unter Beweis gestellt hat. Den entscheidenden Schritt auf dem Weg zum Spezialhersteller für Drehkolbenmaschinen vollzog das Unternehmen 1930 - nach einer wegweisenden Entscheidung des legendären Unternehmenslenkers und Ingenieurs Herman Allstaedt. Er suchte und fand die Spezialisierungsstrategie als Weg seines Unternehmens aus der Weltwirtschaftskrise. Die Bereitschaft von Hermann Allstaedt, auf besondere Kundenwünsche einzugehen, zeigen die Erfindung der Lauf- oder Leiträder für Turbomaschinen 1910 und der Einstieg in die Produktion von Turbogebläsen im Jahre 1911. Das wachsende Ferngasgeschäft eröffnete der Aerzener Maschinenfabrik 1930 einen einen großen Markt im Bereich der industriellen Gasmessung. 1965 übernimmt Hasso Heller die Leitung des Unternehmens und beginnt, es zu einem Global Player auszubauen. In rascher Folge errichtet er Niederlassungen in Frankreich, England, USA und Südafrika. Zugleich wird der Standort Aerzen weiter modernisiert, die Produktpalette durch viele Innovationen verstärkt. Mit dem Delta Hybrid stellte Aerzen 2010 die weltweit erste Baureihe von Drehkolbenverdichtern vor, die bis zu 15 Prozent weniger Energie verbrauchen als herkömmliche Kompressoren. Die erste Fertigungsstätte für Hauptkomponenten im Ausland errichtete die Aerzener Maschinenfabrik 2011 mit der Tochtergesellschaft Aerzen Turbo in Südkorea. Passend zu den Feierlichkeiten zum 150. Jubiläum kommt eine wichtige strategische Restrukturierungsmaßnahme zum Abschluss: Die Gründung der Unternehmensmarke Aerzen. Damit trennte man sich von teils gewohnten Bezeichnungen wie „Aerzener Maschinenfabrik" oder - volkstümlicher - einfach: „Aerzener".
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