Wie Algorithmen in Zukunft unsere Gesellschaft bestimmen

摘要

Künstliche Intelligenz, KI (AI, Artificial Intelligence) ist nach „Cloud" und „Big Data" in unserem Alltag angekommen. Die Kernfrage ist die unbestimmte Angst vor lernenden Maschinen, die Arbeitsplätze vernichten und deren Lernfähigkeiten sich verselbständigen könnten, etwa als autonome Waffen. Ebenso brisant ist die weitere Entwicklung unserer Gesellschaft, gemeinsam mit denkenden Maschinen. Wissenschaftler, unter anderen Stephen Hawking und IT-Unternehmer wie Elon Musk warnen vor einer Verselbständigung der Technologie, die ihre Ziele selbständig ausmacht und angreift. Algorithmen sind die Basis aller AI und diese gilt es ständig zu optimieren. So sagte Eric Schmidt 2014 als Executive Chairman von Google: Wichtiger als AI zu nutzen, um Suchabfragen zu verbessern, ist es für Google, die Suche zu nutzen, um AI zu verbessern. Die Qualität dieser Algorithmen entscheidet über den Vorsprung einer Organisation gegenüber den Mitbewerbern. Gleichzeitig entwickelt sie das Vertrauen der Anwender. Wir müssen den Rechnern und Robotern vertrauen. Karin Frick, Schweizer Forscherin am Gottlieb Duttweiler Institut, sagt: „Bessere Ergebnisse entstehen nicht unbedingt aus dem besseren Intellekt, auch nicht zwingend aus der besseren Rechenleistung - sie können genauso gut aus dem besseren Prozess entstehen. Und dafür sollten Menschen und Maschinen möglichst vertrauensvoll miteinander agieren." „Vertrauen muss aufgebaut werden. Je mehr wir mit Technik interagieren und umso zuverlässiger sie funktioniert, umso vertrauter wird sie uns. Roboter und künstliche Intelligenzen lernen, Menschen und ihre Gefühle immer besser zu verstehen, besser als wir selbst, unsere Familien und Freunde." Weiter stellt sie fest: „Aber die praktikable Alternative zu dieser schwächer werdenden Confidence ist eben nicht Misstrauen, sondern Trust - das berechenbare Vertrauen. Denn je komplexer das System und umso weniger wir die technische Infrastruktur verstehen, von der unser Leben abhängt, umso mehr sind wir auf Vertrauen angewiesen. „Die Gesellschaft der Zukunft ist zu Vertrauen verurteilt", meint auch der Philosoph Peter Sloter-dijk. Wir müssen also Algorithmen vertrauen! Nun, das machen wir ja auch mit jedem Klick in den Suchmaschinen, beim Hören von Musik via Internet, etc.. Was mit den Daten und Spuren geschieht, die wir hinterlassen, ist uns zunächst nicht transparent und vielfach auch egal; wir vertrauen! Wie geht das mit dem Misstrauen gegenüber den Big-Data-Sammlern einher? Datenklau, Datenmissbrauch, Industriespionage und Geheimdienstaktivitäten werden in den Medien heftig beklagt, zumindest öffentlich gemacht. Ist es Gleichgültigkeit oder schon Resignation? Oder steckt mehr dahinter? Vor zwanzig Jahren warnte der französische Soziologe Pierre Bourdieu vor folgendem Prozess: „Wie Kleingeld laufen sie überall um: dauerhaftes Wachstum, das Vertrauen der Investoren, aber auch Globalisierung, Flexibilisierung, Senkung der Abgabenlast, Wettbewerbsfähigkeit, Produktivität, etc.." Wie üppig finanzierte Think Tanks und Intellektuellenzirkel, seit dem Kalten Krieg mit Überlegung organisiert, unermüdlich daran gearbeitet haben und weiter arbeiten, um in Büchern und Zeitschriften dieses neoliberale Denken zu schaffen und zu verbreiten, das heute in den Köpfen der meisten Politiker, rechts wie links, der Journalisten und Kommentatoren sitzt, die in Wirtschaftsdingen nur vage bewandert sind. Verfolgt man die TV-Diskussionen und einige Veröffentlichungen, so scheint der Prozess schon prächtig gediehen. Das Bedenkenswerte an dieser Entwicklung ist, dass die Protagonisten auch zum Teil die Trendsetter sind, beziehungsweise diese stark beeinflussen.