Authentizität und Integrität des Aufnahmekontextes von Bildern

摘要

In den Zeiten der analogen Fotografie galten Bilder als Zeugen von Ereignissen, Situationen und Momenten, die dauerhaft festgehalten und nur schwer manipulierbar waren. Sie sind seither gerichtlich anerkannte Beweismittel und dienen als Indizien für den Nachweis von Verbrechen in Kriegen und bei der Ermittlung in Kriminalfällen. Darüber hinaus dokumentieren sie das Zeitgeschehen und stellen in der Gegenwart einen wesentlichen Bestandteil unserer Erinnerungskultur dar. Bei einer genaueren Betrachtung sind jedoch selbst analoge Bilder nicht immer in ihrer Aussage unumstritten, wie beispielsweise die Diskussion um die Bilder der Wehrmachtsausstellung 1999 zeigte.1 Analoge Bilder sind im Vergleich zu digitalen Bildern zwar technisch schwieriger zu fälschen, können aber auch falsch interpretiert werden. Aus diesem Grund sind Kenntnisse über den Kontext, in welchem das Bild erstellt wurde, sowie über den genauen Ort und die Zeit der Aufnahme in vielen Fällen für eine korrekte Interpretation des Bildes unverzichtbar.