Kurz vor Weihnachten 2017 ließ diese Meldung die Branche aufhorchen: Der Handelsriese Edeka verleibte sich den Fruchtsafthersteller albi ein. Nicht zum ersten Mal griff Deutschlands größter Lebensmittelhändler zu. Vor fünf Jahren kaufte Edeka Sonnländer, zwei Produktionsstandorte, eigene Apfelplantage und ein Fruchtpresswerk inklusive. Der Trend ist also nicht neu, doch verkleinern dürfte das die Sorgen der anderen Fruchtsaft(marken)hersteller nicht. Wie positioniert man sich gegenüber einem potenziellen Kunden, der eben nicht nur Kunde, sondern auch Konkurrent ist? Eine einfache Strategie dafür gibt es nicht, denn die traditionellen Grenzen zwischen Handel und Getränkeherstellern verschwimmen zusehends. Und diese Entwicklung beschränkt sich keineswegs nur auf die Fruchtsaftbranche. Wie Pilze schießen kleine Spirituosenmanufakturen aus dem Boden, die ihre Produkte durch eigene Onlineshops, regionale Direktbelieferung der Gastronomie und selbst organsierte Platzierung in den Supermärkten ihrer Heimatmärkte sehr erfolgreich vermarkten. Gleiches gilt für die Vertreter des Craftbier-Trends, die oft nicht einmal über eine eigene Produktionsstätte verfügen und sich ganz auf Produktqualität und Vermarktung fokussieren.
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