Beschallungstechnologien, Verkehrslarm, neue Baumaterialien und -techniken, das Verschwinden von Ruhezeiten und -orten und andere vergleichbare Phanomene kennzeichnen die radikale Veranderung der akustischen Umwelt. Schwere gesundheitliche, wirtschaftliche und soziale Probleme sind im Gefolge zu konstatieren, wie die massive Zunahme von Erkrankungen auf Grund akustischer Einwirkungen beweist (Herzkreislauf, Tinnitus, Horsturz, Morbus Meniere, Konzentrationsstorungen u.a.). Dies ist vor dem Hintergrund zu sehen, dass der Mensch den weitaus uberwiegenden Teil von Schallwellen indirekt, also uber Reflexion, und damit hauptsachlich uber die gebaute Umgebung wahrnimmt. Herkommliche Raumplanung integriert akustische Kriterien nur mangelhaft und durchgehend aus der Sicht von Larmvermeidung, Larmbekampfung und Larmschutz. Die Uberwindung der Konzentration auf Larm ist wohl Bedingung, um von Vermeidungs- zu Gestaltungsstrategien zu kommen. Zu einer qualitativen Betrachtung des Akustischen eben, die als Grundlage einer akustischen Raumplanung diente. Die Erfassung des akustischen Raums als elementaren Lebens- und Planungsraum und die Entwicklung von Kriterien fur die Beurteilung und Gestaltung dieses Raumes sind dabei Wegmarken.
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