… Auch im haus?rztlichen Bereich sind diese Entwicklungen spürbar und offenbaren sich in Begriffen wie ?Disease Management Programm“ (DMP), ?Qualit?tsmanagement“ (QM) oder ?Managed Care“ (z. B. Selektivvertr?ge, Hausarztvertr?ge). Die an sich gute Idee der Hausarztmodelle wird konterkariert durch die Realit?t der ?Hausarztzentrierten Versorgung“ (HzV), die rein ?konomisch determiniert ist. ?rzte werden durch das Argument ?Es gibt mehr Honorar als im Kollektivvertrag“ in das System gelockt, Patienten werden durch Zuzahlungsbefreiungen für Medikamente gek?dert. Instrumente des HzV-Systems sind die ?Rationale Pharmakotherapie“ (Verordnung von m?glichst vielen Rabatt-Medikamenten), die ?Multimorbidit?tspauschale“ (Kodierung von m?glichst vielen mRSA-relevanten ICD-Kodierungen) oder ?PraCMan“, ein Case-Management-System für multimorbide Patienten, mit dem die Krankenkasse über eine geringere Zahl von Krankenhauseinweisungen mehr Geld sparen will. Es geht für die Krankenkassen um Kosteneinsparungen und Geldgenerierung aus dem Gesundheitsfonds. Zu diesem Zweck schicken sie Mitarbeiter in die Praxen, um die ?rzte bezüglich Kodierungen oder DMP-Einschreibungen zu ?beraten“. Hinter der versprochenen ?Verbesserung der Gesundheitsversorgung“ stehen Fragezeichen: Wenn HzV-Patienten kürzere Wartezeiten versprochen werden, geht das zulasten anderer Patienten – da h?tten wir wieder eine ?Klassenmedizin“. … Der von den Krankenkassen unter dem Label ?Selektivvertr?ge“ ausgerufene Wettbewerb unter den Leistungserbringern dr?ngt den Arzt in ein Hamsterrad und degradiert ihn zu einem Akkordarbeiter, der nicht mehr vorrangig die Interessen seiner Patienten, sondern die Erfüllung von fremdbestimmten Qualit?tsindikatoren zum Ziel hat.
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