Neurogastroenterologie: über die Zusammenh?nge zwischen Darm und Hirn

摘要

Der Darm hat derzeit nicht zu Unrecht Konjunktur. Zurückzuführen ist das unter anderem auf die vielen ?ffentlichen Informationen rund um die Darmkrebspr?vention und damit einhergehende Erkl?rungen rund um Funktion und Wirkungsweise dieses Organs. So manche Journale, aber auch Tageszeitungen haben in den vergangenen Wochen und Monaten – zum Teil sogar in Sonderbeilagen – zudem über das Mikrobiom des Darms berichtet. Dieses erf?hrt derzeit sogar einen regelrechten Hype – die Erforschung der Magen-Darm-Welt und seiner Bewohner boomt. Nicht zuletzt hatte sicher auch das Buch ?Darm mit Charme“ von Giulia Enders eine Funktion als Tür?ffner. Wenn man als interessierter Mensch den Darm aber noch besser verstehen will, dann muss man ?Darm an Hirn!“ lesen. Hier haben sich drei Experten aus ganz unterschiedlichen Disziplinen die gewaltige Mühe gemacht, das derzeitige Wissen um die Zusammenh?nge zwischen diesem so lange als unappetitlich geltenden Teil des Verdauungstraktes, dem peripheren Nervensystem und dem menschlichen Hirn so zu pr?sentieren, dass es verst?ndlich wird, ohne dabei sprachlich ins Voyeuristische abzugleiten. Dass eine Darm-Hirn-Achse existiert, ist eine lang bekannte, schon in der Bibel kommentierte Erfahrung. Dass es aber eine ausgesprochen enge Kommunikation hin und zurück über unterschiedliche Informationskan?le, Transmitter und weitere Mediatoren gibt, konnte sich erst aus der neueren Forschung erschlie?en. Und da kommen die drei Autoren als Experten zu ihrem Recht. Sie repr?sentieren die verschiedenen Forschungsrichtungen (Humanbiologie, Psychologie, Psychosomatik und Neurogastroenterologie), die diese Erkenntnisse erst durch eine Zusammenschau ihrer wissenschaftlichen Studien und klinischen Erfahrungen m?glich gemacht haben. Das Buch untergliedert sich in Kapitel, deren überschriften allein schon vielversprechend sind. So wird in mitrei?ender Sprache zum Beispiel im zweiten Kapitel erkl?rt, wie viel Gehirn im Darm steckt, oder in vierten Kapitel, welche Kommunikationsst?rungen es zwischen Gehirn und Darm gibt, wie man sie erkennt und was man im Einzelfall dagegen tun kann. Die derzeit objektiven Erkenntnisse in diesem Bereich sind zur besseren Einpr?gung in grau unterlegten Abschnitten dargestellt. Auch dem medizinischen Laien, der allerdings über ein gewisses Ma? an Basiskenntnissen verfügen sollte, wird einerseits verst?ndlich, wie vielf?ltig die Beziehungen zwischen Darm und Hirn sind, dass andererseits aber auch vieles noch der Erforschung harrt.